Zusammenfassung: Always-On-Funktion der Microsoft XBox 720, Shit-Storm, #DealWithIt

| 7. April 2013

Laut KoTaKu.com soll Microsofts neue XBox auf eine permanente Internetverbindung angewiesen sein. Die Schlacht mit der Playstation 4 um die beste Konsole wird voraussichtlich Ende 2013 bzw. Anfang 2014 geschlagen werden. Zu diesem Zeitpunkt werden beide Geräte erwartet.

XBox-KonsoleBild von Evan-Amos (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons

XBox-Konsole
Bild von Evan-Amos (Eigenes Werk)
[Public domain], via Wikimedia Commons

Codename: Durango

Der interne Arbeitsname der neuen XBox soll „Durango“ lauten. Gestützt auf eine nicht genannte Quelle aus der Spiele-Industrie behauptet Stephen Totilo auf KoTaKu.com, dass die neue XBox keinen Spiele- oder Appstart zulässt, solange sie keine Internetverbindung hat. Auch sollen Spiele nach trennen der Netzwerkverbindung – derzeit nach circa drei Minuten – eingefroren werden und ein vermutlich aus den Windows-Betriebssystemen wohlbekannter Netzwerkfehler-Assistent soll gestartet werden.

Gleichzeitig berichtet Totilo, dass andere Quellen aus der Videospielindustrie keine Kenntnis von der Always-On-Funktion haben. Allerdings halten sich die Gerüchte um eine zwingend erforderliche Internetverbindung bei der neuen XBox bereits seit einem Jahr im Web. Beispielsweise berichtet dies auch die Webseite VGLeaks (Video Game Leaks)

Always-On-Funktion ärgert die Gamer

Der Zwang zum ständig verfügbaren Internet ärgert die Spieler weltweit – und bislang ist dies nur ein (teilweise) unbestätigtes Gerücht:

Microsofts Creative Director Adam Orth äußerte sich in einer hitzigen Diskussion auf Twitter zu dem Thema mit einem „#DealWithIt„, zu Deutsch einem rüden „leb damit“. Der Twitter_Account ist inzwsichen geschlossem, aber Chip Online hat einige Screenshots gesichert. Orth äußerte sich weiter, dass er sich auch einen Staubsauger kaufen würde, selbst wenn der Strom ausfallen könnte. Auf die Frage, was er denn machen würde, wenn er nicht in einer Metropole sondern in einer (mit dem Internet schlecht versorgten, Anm. d. Red.) Kleinstadt leben würde, antwortete er nur mit der Frage, warum man das den wolle?

Diesen rüden Umgang mit den potenziellen Kunden hat Microsoft inzwischen korrigiert und sich bei den Fans in einer Stellungnahme entschuldigt.

Dennoch ist der Schaden angerichtet und auf Twitter sind inronische „‚DealWithIt“-Tweets im Moment ein echter Schlager auf dem Microblog-Dienst. Selbst auf Youtube äußerten sich bereits viele erzürnte Gamer mit Videobotschaften.

Kommentar der Redaktion

Es bleibt unverständlich, wieso eine Always-On-Funktion eine ganze Konsole ins Internet zwingen soll. Es geht auch anders: Beispielsweise kennt die Nintendo Wii eine Always-On-Funktion, die der User auf Wunsch nutzen kann. Die Redaktions-Wii funktioniert aber auch sehr gut ohne. Natürlich sind dann Spielstände nicht mehr austauschbar und auch Internet-Netzwerkspielsessions laufen natürlich nicht ohne Netzwerk – klar. Aber das wichtigste an der Wii geht: Man kann damit Spiele spielen.

Auch Sony hat bezüglich der neuen Playstation 4 nach eigenen Aussagen keinen Zwang zum Internet „eingebaut“. Auch hier wird es einen sanften Druck in diese Richtung geben, aber eben keinen Zwang. Wer natürlich die Streaming-Funktionen, etwa zum Spielen von PS-3-Titeln auf der PS 4 nutzen will, wird natürlich das Internet nutzen wollen.

Auf jeden Fall käme eine XBox mit Internetzwang nicht in unser Reisegepäck – auf eine Bastelei mit Mobilfunk-Router, der Hoffnung nach einer Internetverbindung auf UMTS- oder LTE-Niveau für genug Bandbreite etc. hätte ich im Urlaub keine Lust.

Es verwundert, warum die Hersteller nichts aus bereits begangenen Fehlern lernen. Erst von wenigen Wochen erlitt Electronic Arts mit SimCity 4 und dem damit verbundenen Online-Zwang Schiffbruch.  Auch Blizzard schaffte diese Bauchlandung bei „Diabolo 3“. Wenn große Unternehmen der Spiele-Industrie bereits damit zu kämpfen haben, die nötigen Ressourcen für nur ein einziges Spiel auf die Beine zu stellen, wie will Microsoft dies dann für eine ganze Spiel-Konsole schaffen?

Vielleicht wird es ja doch Zeit, von den großen Marken abzurücken und eine Ouya zu bestellen. Die passt auch ins Handgepäck 😉

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Kategorie: Konsolen, Nachrichten

pdreuw

Über den Autor ()

Peter Dreuw schreibt gern über technische und naturwissenschaftliche Themen aus dem Tagesgeschehen. Dazu kommt ein großes Interesse an aktuellen Gadgets, vorzugsweise mit einem angebissenen Apfel.

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