Verpackungen heute

| 14. Februar 2014

Cornischong at lb.wikipedia [CC-BY-SA-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/1.0)], via Wikimedia Commons

Blisterverpackung
Cornischong at lb.wikipedia [CC-BY-SA-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/1.0)], via Wikimedia Commons

Sie sind allgegenwärtig: Verpackungen. Egal, welches Produkt man heute kauft – nur selten bekommt man es ohne eine sogenannte Verkaufsverpackung. Sehr oft ist dies eine Blisterverpackung, auch Blister genannt.

Ein Blister – engl. für Blase – umhüllt die Ware in aller Regel wasserfest und meist auch gasdicht. Durch diese Dichtigkeit wird das Produkt in der Blase durch den Innendruck elastisch geschützt. Rundherum ist diese eine gute Sache, da die Ware frisch, sauber und unbeschädigt beim Kunden ankommt. Blister gibt es auch noch in anderen Formen, etwa Verpackungen von Medikamenten etc.

Diese Art der Verpackung wird vom Produkthersteller, teilweise vom Importeur oder Großhändler passend zum Produkt entwickelt und meist auch von diesem hergestellt. Die Verpackung in Blister ist ein zumeist hochautomatisierter Vorgang. Beispiele für Verpackungstechnik, unter anderem Blistermaschinen, findet man im Internet, beispielsweise bei Koch Pac-Systeme. Die Hersteller dieser Maschinen betonen die Wirtschaftlichkeit und den Gesamtnutzen der Ware.

Eine gute Verpackung schützt die Ware und schont die Umwelt

Nachvollziehbar ist, dass durch einen guten Schutz der Ware die Umwelt weniger belastet wird, da man weniger „Ausschuss“ etwa durch Transportschäden usw. hat. Dies stimmt zumindest bei teuren bzw. im Hinblick auf die Umweltbelastung bei der Produktherstellung gesehen aufwändigen Produkten. Ob dies auch bei einem Fünfer-Pack Bleistifte noch gilt, ist die Frage. Möglicherweise ist dies aber zu kurz gedacht – schließlich ist die Produktverpackung ja auch zum Anpreisen der Ware im Ladengeschäft gedacht und in der Regel auch dazu gestaltet.

Ökologische Keule?

Schreibwarenhändler meiner Kindheit hatten Bleistifte noch lose in Dosen oder Schubladen. Eine Produktverpackung gab es nicht – allenfalls eine Transportverpackung, also eine kleine Papiertüte, mit denen man die Stifte gebündelt in die Jackentasche stecken konnte.  Verpackungstechnich gesehen war dies sicherlich ökologischer. Doch dies wäre vermutlich heute gar nicht mehr durchführbar. Der vorstehend zitierte Schreibwarenhändler ist heute ein Exot. Tatsächlich sind selbst auf Schreibwaren spezialisierte Geschäfte mehr Supermarkt als individueller Einzelhandel, bei dem ein Verkäufer dem Kunden die Ware bringt.

In einer Supermarkt-Situation wäre ein Produkt wie ein Bleistift jedoch im Grunde viel zu klein, um nicht unauffällig eingesteckt zu werden. Außerdem würde sich der Verkauf eines einzelnen Bleistiftes sicherlich nicht rechnen. Daher bleibt dem Supermarkt-organisiertem Einzelhandel keine Wahl, als Produkte in Gruppen anzubieten, etwa eben der vorbenannte Fünfer-Pack Bleistifte.

Vermutlich wären die einzelnen, unverpackten Bleistifte aus dem Beispiel heute genauso teuer wie die fünf zusammen verpackten. Daher kaufen die meisten wohl auch die Fünfer-Packs und ignorieren die Ökologie der Verpackungen. Schuld bzw. ökologische Entrüstung darf man daher meiner Meinung nach nicht der Verpackungsindustrie zukommen lassen, sondern dem Verbraucher, der gezielt das unökologische Produkt bevorzugt.

Im Gegenteil, unser kapitalistisch getriebenes Wirtschaftsmodell wird eher dazu beitragen, dass die Verpackungsindustrie gemeinsam mit den Herstellern der zu verpackenden Produkte daran arbeitet, dass diese Verpackungen mit immer weniger Aufwand an Material und Energie hergestellt werden – dies liegt in ihrem eigenen Interesse, da Energie und Material – vor allem Rohöl-abhängige Kunststoffprodukte – immer teurer werden.

An den unschönen, praktisch verrottungsfreien Müllbergen ändert dies leider nichts. Aber auch dies wird man vor allem erstmal dem Verbraucher nachtragen müssen, der Einwegverpackungen Mehrwegsystemen vorzieht.

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Kategorie: Kommentar, Wirtschaft, Wirtschaft

pdreuw

Über den Autor ()

Peter Dreuw schreibt gern über technische und naturwissenschaftliche Themen aus dem Tagesgeschehen. Dazu kommt ein großes Interesse an aktuellen Gadgets, vorzugsweise mit einem angebissenen Apfel.

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