Tuberkulose – Eine vergessene Krankheit?

| 18. März 2013

Tuberkulose ist leider keine vergessene Krankheit aus einem fernen Jahrhundert. Nach wie vor ist sie auch hier bei uns in Deutschland ein aktuelles Thema.

Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin jetzt mitteilte, ist die Anzahl der an Tuberkulose erkrankten Kinder in Deutschland stetig ansteigend. Dies lässt vermuten, dass die Möglichkeiten zur Verhinderung der Krankheit nicht voll und ganz ausgeschöpft werden.

Bild von Robert Koch, 1884  (Eigenes Werk (Scan)) [Public domain], via Wikimedia Commons

Bild von Robert Koch, 1884 (Eigenes Werk (Scan)) [Public domain],
via Wikimedia Commons

Im Jahr 2011 erkrankten 4317 Menschen an Tuberkulose und damit kaum weniger als 2010, als 4388 Fälle registriert wurden. Die Zahl an Tuberkulose verstorbenen Menschen im Jahr 2011 blieb mit 162 beinahe konstant. Laut RKI zählt die Krankheit auch in Deutschland in erster Linie zu einer Krankheit der sozial Schwächeren. Kaum vorstellbar in einem Land, in der die medizinische Versorgung mit zu den Fortschrittlichsten gehört.

Am häufigsten betroffen sind Familien mit einem Migrationshintergrund. Auch Regional lassen sich deutliche Unterschiede der Ansteckungszahlen feststellen. Als besonders betroffen gelten die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen, gefolgt von  den Ländern Nordrhein-Westfalen und Hessen.

Langwierige Behandlung

Die Behandlung von Tuberkulose ist langwierig und erfolgt mit einer Kombination von verschiedensten Medikamenten wie auch Antibiotika. Die Behandlung dauert mindestens sechs bis acht Monate und es kommt häufig zu Therapieabbrüchen.

Dabei ist eine lückenlose Betreuung und Überwachung des Patienten von der Diagnose bis zur Heilung ist enorm wichtig, denn bei falscher Einnahme von Medikamenten können sich resistente Erreger bilden. Die gegen Antibiotika resistenten Tuberkulose-Formen sind daher ein zunehmendes Problem. Der Anteil multiresistenter Tuberkulosen liegt laut RKI bei rund zwei Prozent.

Da in Europa und in den USA die Krankheit relativ rückläufig gewesen ist und es hierfür für die Pharma-Industrie keinen lukrativen Markt mehr für neue Medikamente gab, wurde bis vor kurzem auf diesem Gebiet nicht mehr weiter nach neuen Therapiemöglichkeiten geforscht.

Aber zum Verständnis, was ist eigentlich Tuberkulose?

Sie wurde 1882 von Robert Koch entdeckt und ist eine von einem Bakterium hervorgerufene Infektionskrankheit, die meistens auf die Lunge schlägt. Sie äußert sich durch lang anhaltenden Husten von mehr als drei Wochen. Zusätzlich tauchen Symptome auf wie Müdigkeit, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, leichtes Fieber, Nachtschweiß, Stechen in der Brust und Kurzatmigkeit.

Der Nachweis, dass der Patient sich mit Tuberkulose angesteckt hat, erfolgt oft über den Auswurf. Werden darüber Bakterien ausgeschieden, handelt es sich hierbei um die sogenannte offene Tuberkulose.

Sie ist für den Menschen hochgradig ansteckend, da beim Husten, Niesen oder Sprechen kleinste Speicheltropfen mit TB-Bakterien freigesetzt werden. Sie muss sich aber nicht nur auf die Lunge beschränken. Es können Organe sowie auch Knochen von Tuberkulose befallen werden.

Unbehandelt führt eine  Tuberkulose bei der Hälfte aller Patienten in weniger als zwei Jahren zum Tod. Tuberkulose ist nach HIV / Aids weltweit die am häufigsten zum Tode führende Infektionskrankheit und die häufigste Todesursache bei Aids-Patienten.

 

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Kategorie: Gesundheit, Nachrichten

tdreuw

Über den Autor ()

Tanja Dreuw berichtet über Kunst und Kultur. Sie ließt gerne und befasst sich mit Entspannungstechniken. Ein besonderes Thema für sie sind fernöstliche Heilmethoden und sanfte Medizin.

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