Perfekte Digitalfotografie immer verfügbar?
Die Verfügbarkeit digitaler Fotoapparate revolutionierte leise und schleichend zumindest die Hobby-Fotografie am Ende des letzten Jahrtausends. Die Technik entwickelte sich weiter und heute nutzen die meisten professionellen Fotografen genauso wie Hobby-Fotografen und fast alle anderen digitale Technik, um Bilder einzufangen.
Sicherlich differiert die Technik zwischen professionellen Kameras mit Vollformatsensor deutlich von der, die billige, kompakte Kameras für die Westentasche bieten. Dennoch können diese preiswerten Geräte heute durchaus mit dem Nutzen aufwarten, den Kompaktkameras der 1980er Jahre boten – ohne auf einen Film, Entwicklungszeit und -Kosten angewiesen zu sein.
Durch die Verbreitung von Handys mit eingebauter Kamera wurde dieses Phänomen weiter getragen. Heute findet man praktisch keinen Ort mehr, an dem nicht jemand eine „Kamera“ dabei hat. Vor allem aktuelle Smartphones bieten heute hervorragende Ergebnisse. Nicht nur die Nokia-Serie sondern auch die Platzhirsche Apple und Samsung können mit Kompaktkameras der Klasse bis 150€ problemlos mithalten.
Kein optischer Zoom im Smartphone
Größtes Problem bei Smartphones ist, dass diese praktisch immer ohne optischen Zoom auskommen müssen. Die flachen Geräte haben schlicht nicht genug Platz für eine ausreichend große elektromechanische Optik. Hier können Kompaktkameras noch punkten. Da jedoch die Auflösung der Telefonkameras heute in der Regel ausreicht, um später am Computer Ausschnitte zu nehmen, kann man mit ein wenig Übung auf den vom Telefon eingesetzten, digitalen Zoom verzichten.
Immer dabei – immer bereit
Dadurch, dass das Smartphone immer dabei ist und der User dies in aller Regel auch sicher bedienen kann, ist das Smartphone heute der Kamera insofern überlegen. Ein Handy für einen Schnappschuss oder ein unerwartetes Motiv ist schnell genutzt – ob man eine Kamera dabei hat, ist eine ganz andere Frage.
Daher kann man davon ausgehen, dass zumindest die preiswerten kompakten Digitalkameras in Zukunft vom markt verschwinden werden. Für die Mittelklasse bleibt noch eine genügend große Zielgruppe, die den Vorteil einer guten Optik zu schätzen weiß, jedoch nicht zu einer digitalen Spiegelreflex-Kamera greifen will.
Selbst in unserer Redaktion setzen wir neben der obligatorischen DSLR auf eine kompakte Kamera der 400 Euro-Klasse und natürlich auf Smartphones. Tatsächlich entstehen einige der Bilder mit dem Smartphone. Insbesondere bei der Publikation im Internet ist die Auflösung nicht unbedingt das wichtigste Kriterium.
Verwendung digitaler Bilder
Auch bei Ausbelichtungen, also Bildabzügen auf Papier kommt meist das Smartphone noch gut weg. Sicherlich, man kann klar Unterschiede zur DSLR sehen, aber man hat eben nicht immer die rund vier Kilogramm Fotoausrüstung mit dabei.
Möchte man Ausbelichtungen in normalem Fotoformat, reicht die Auflösung jedes aktuellen Smartphones ohne weiteres. Ggf. sollte man natürlich die Bilder vorher am PC ein wenig zurechtschneiden. Auch wenn man größere Abzüge in Collagenform haben möchte, ist dies bei Smartphone-Bildern zumeist kein Problem, wie wir bei einem kurzen Test mit iPhone-Bildern auf prentu.de feststellen konnten. Hierbei kommen absolut sehenswerte Bildcollagen heraus, die sich mindestens als eine persönlich gestaltete Top-Geschenkidee einsetzen lassen.
Die Frage, die sich immer wieder stellt, die die nach dem Qualitätsanspruch. Für den professionellen Fotoreporter ist ein Smartphone vermutlich das absolute No-Go. Auch der Hobbyfotograf wird dies in aller regel ablehnen. Wer jedoch spntan den Moment festhalten möchte, der hat mit dem Smartphone ein geniales Werkzeug, mit dem an auch später noch andere mit den Bildern erfreuen kann.
Kehrseite allgegenwärtiger digitaler Bilder
Die Verfügbarkeit der Smartphones als Kombination aus einem internetfähigem Computersystem mit Kamera führt leider auch oft zu Problemen. Wo professionelle Journalisten und Fotoreporter in aller Regel sich an die Ethikregeln des Deutschen Presserates halten – der sogenannte „Pressekodex“ – ist dies bei Zufallsaufnahmen, die vom betroffenen unbedacht z.B. bei sozialen netzwerken wie Facebook hochgeladen werden, oft nicht der Fall. Hier können insbesondere durch Schaulustige schnell Fehlinformationen genauso wie Bilder, die die Würde der Betroffenen verachten oder die Situation nur unzureichend beschreiben, schnell verbreitet werden.
Kategorie: Foto & Video, Nachrichten, Smartphones