Microsoft stellt den Windows XP Support ein

| 9. April 2013

Am 8. April 2014 wird Microsoft eigenen Angaben zufolge die Unterstützung für Windows XP vollständig einstellen. Damit erhalten die Nutzer des Großvaters moderner Windows-Betriebssysteme keinerlei Sicherheitsupdates oder Fehlerbereinigungen mehr.

Bild von Corres (Eigenes Werk)[Public domain], via Wikimedia Commons

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[Public domain], via Wikimedia Commons

Support ist bereits stark eingeschränkt

Dieser Support wurde bereits mit Ablauf des Mainstream-Support-Zeitraumes am 14. April 2009 eingeschränkt, nun endet er ganz. Details kann man der Microsoft Support Lifecycle-Tabelle entnehmen. Ursprünglich sollte der Support bereits 2011 enden, aber Microsoft hatte das Ablaufdatum mehrmals verschoben. Nun wird es vermutlich dabei bleiben.

Windows XP wird zum Sicherheitsrisiko

Mit dem Ende des Supports werden vermutlich auch die meisten Software-Hersteller von Windows XP abrücken. Beim Vorgängersystem, Windows 2000, konnte man dies schmerzhaft bei den nicht mehr verfügbaren Antiviren-Systemen bemerken. Der Support für Windows 2000 endete am 13. 7. 2010. Im Laufe des Jahres 2010 gab es keine Aktualisierungen der Antiviren-Software mehr, was das System schlicht unbenutzbar macht. Ferner werden durch den fehlenden Support neu entdeckte Sicherheitslücken nicht mehr geschlossen.

Immer noch hoher Marktanteil

Dieses Schicksal wird XP nun wahrscheinlich auch erfahren. Allerdings wird es mit dem Ablauf des Support-Zeitraumes deutlich mehr Nutzer treffen. Laut NetMarketShare.com nutzen noch 38,73% Windows XP. Der Anteil von XP sank von Mai 2012 bis heute von fast 45%.
Windows 7 führt derzeit die Nutzungsstatistik mit fast 45%, Windows Vista kommt auf knapp 5% und Windows 8 auf etwas über 3%.

 

 

Bemerkenswert ist, dass in der NetMarketShare-Statistik auch noch Windows 98, Windows NT und Windows 2000 auftauchen. Diese Systeme zu nutzen, um ins Internet zu gehen, ist schon sehr optimistisch und grenzt an Fahrlässigkeit.

Screenshot von ScottSteiner (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons

Screenshot von ScottSteiner (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons

Beliebtes Angriffsziel

Bei Windows XP bietet der hohe Marktanteil auf der einen Seite und der veraltete Unterbau auf der anderen Seite bereits jetzt ein breites und bei Angreifern beliebtes Ziel. Das System macht es Angreifern nicht allzu schwer und es ist „well known“ – die Angreifer kennen sich schlicht gut aus. Durch den Wegfall von Support und vermutlich kurz darauf Unterstützung durch Antiviren-Hersteller wird jeder, der dann noch das System nutzt, schnell zum Opfer werden.

Jetzt Zeit zum Wechsel

Diesem Problem wird man nur durch einen kurzfristigen Umstieg begegnen können. Microsoft bietet hierzu Informationsseiten für Privat-Nutzer und Firmen. Ein direktes Update auf eine Nachfolgeversion ist nur mit Windows Vista möglich – diese ließe sich dann zu Windows 7 updaten.

Redaktionsempfehlung ist jedoch, die Gelegenheit zum „Hausputz“ zu nutzen und das System komplett neu aufzusetzen. Unsere Erfahrung zeigt, dass zumindest einigermaßen aktuelle PC-Systeme mit Windows 7 oder auch Windows 8 deutlich schneller und zuverlässiger arbeiten, als mit einem vollständig aktuell gepatchten XP. Bei jedem Redaktions-PC liess sich durch Umstieg auf ein aktuelles System eine deutliche Verbesserung bemerken. Aber man sollte vorher schon die geforderten Hardware-Spezifikationen genau lesen. Windows 8 läuft nicht auf allen älteren Computern. Hierzu bietet Microsoft aber Testprogramme zum Download an.

Weitere Informationen:

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Kategorie: Nachrichten, Sicherheit, Software

pdreuw

Über den Autor ()

Peter Dreuw schreibt gern über technische und naturwissenschaftliche Themen aus dem Tagesgeschehen. Dazu kommt ein großes Interesse an aktuellen Gadgets, vorzugsweise mit einem angebissenen Apfel.

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