Kometenspektakel im März

| 8. März 2013
McNaught-Komet über Kapstadt im Januar 2007t© Mack7777 - Fotolia.com

McNaught-Komet
über Kapstadt im Januar 2007t
© Mack7777 – Fotolia.com

Nach dem Meteoriten-Einschlag und dem knappen Asteroiden-Vorbeiflug am 15. Februar 2013 bieten sich den Astronomen dieses Jahr weitere spektakuläre, kosmische Ereignisse:

Noch in diesem Monat hoffen die Wissenschaftler auf Beobachtung des Vorbeifluges von Panstarrs, einem Kometen mit deutlich sichtbarem Schweif.

Entsprechendes Wetter vorausgesetzt, wird  Panstarrs (C/2011 L4) der erste Komet seit Jahren sein, den man mit bloßem Auge betrachten kann – auch wenn er weiter entfernt die Erde passiert, als der Abstand zur Sonne beträgt.  Besonders geeignet sind die Abende vom 13. bis zum 17. März.

Bei Sonnenuntergang wird man den Kometen recht nah am Horizont in Richtung Westen sehen können. Zum Monatsende wird er höher sichtbar, allerdings immer lichtschwächer. Dazu wird die Sicht zum Monatsende durch das helle Mondlicht gestört werden.

Weitere Beobachtung erwartet

Im November / Dezember 2013 erwarten die Astronomen die Sichtung des Kometen „Ison“, der vermutlich noch spektakulärer sein wird.  Der erst im September 2012 entdeckte Himmelskörper trägt die Bezeichnung  C/2012 S1. Anfang November soll dieser die Sonne passieren (Perihel) und sich bis zum Jahresende auf eine halbe astronomische Enheit (AE, entsprechend dem mittleren Abstand zwischen Sonne und Erde) zu seinem Perigäum annähern. Erwartet wird, dass Ison im Dezember 2013 auch tagsüber sichtbar sein wird und etwa der Helligkeit des Vollmondes entspricht. Er gilt als „Jahrhundert-Komet“.

Es bleibt aber abzuwarten, ob dieses Ereignis eintritt. Wissenschaftler befürchten, dass der Komet beim Passieren der Sonne auseinander brechen könnte.

Bildquelle: Professor Edward Emerson BarnardYerkes Observatory, in Williams Bay, Wisconsin.[Public domain], via Wikimedia Commons

Halley´scher Komet um 1910
Bildquelle: Professor Edward Emerson Barnard
Yerkes Observatory, in Williams Bay, Wisconsin.
[Public domain], via Wikimedia Commons

(Un-)Heilsbringer?

Kometen als deutlich sichtbare Zeichen werden vermutlich schon seit Anbeginn der Menschheit als Verkünder oder göttliche Zeichen wahrgenommen. Prominente Beispiele sind der Stern von Bethlehem, möglicherweise  auch bekannt als der Halleysche Komet. Letzterer taucht alle 75-76 Jahre auf und wurde im späten Mittelalter für den neuerlich aufgetauchen Stern von Bethlehem gehalten. Sein Zyklus käme auf rund 12 Jahre an das Jahr Christi Geburt heran.

Ebenso bekannt ist der langzyklische Komet „Hale-Bopp“ (C/1995 O1), der für rund 18 Monate mit bloßem Auge sichtbar war und zu verschiedenen, teils religiös motivierten Bewegungen führte. Dies gipfelte in einer Massenselbsttötung unter Mitgliedern einer religiösen Gruppierung.

Auch jetzt schon werden in den Kommentaren zu den Presseberichten Stimmen laut, dass der Weltuntergang bevor stünde. Praktisch, da der für Dezember 2012 prognostizierte Weltuntergang ausblieb, kann man jetzt behaupten, die Mayas hätten sich nur verrechnet.

Ob die Kometen tatsächlich Einfluss auf das geschickt der Menschheit haben, kann keiner mit Sicherheit sagen. Fest steht aber, dass die Wissenschaft in etlichen untersuchten Kometen Aminosäuren nachgewiesen haben, die zu den wesentlichen Bausteinen des uns bekannten Lebens gehören. Es liegt nahe, zumindest an die Möglichkeit zu denken, dass Kometen zumindest grundsätzlich das Leben auf unserem Planeten ermöglicht haben könnten.

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Kategorie: Aus aller Welt, Nachrichten, Technik

pdreuw

Über den Autor ()

Peter Dreuw schreibt gern über technische und naturwissenschaftliche Themen aus dem Tagesgeschehen. Dazu kommt ein großes Interesse an aktuellen Gadgets, vorzugsweise mit einem angebissenen Apfel.

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