Italienischer Supervulkan beunruhigt Vulkanologen

| 10. März 2013

Denkt man an Italien und aktive Vulkane, fallen den meisten sofort der Vesuv in der Nähe von Neapel, der einst Pompeji unter sich begrub und der Ätna (italienisch Etna) auf Sizilien ein. Denkt man noch ein wenig weiter, fällt dem einen oder anderen Leser der Stromboli, ebenfalls auf auf Sizilien, ein. Welcher ist der Supervulkan unter diesen?

Die Antwort dürfte einige überraschen: Keiner.

Der derzeit bedrohlichste aktive Vulkan mit Potenzial zu einem Supervulkan sind die sogenannten „Phlegräischen Felder“. Der Ätna gilt zwar seit Jahrzehnten als der aktivste Vulkan in Europa, aktuell sind die Campi Flegrei aber aktiver. Seit Monaten brodelt es gewaltig unter den Vulkanfeldern. Diese haben eine Gesamtfläche von rund 150 km². Sie grenzen ebenfalls an die Stadt Neapel an und erstrecken sich entlang der Küste und auf unterseeische Gebiete bis zu den Inseln Ischia und Procida im Südwesten. Auf den Feldern gibt es über 50 Eruptionsherde. Das Gebiet gilt als einer der 20 Supervulkane der Erde. Supervulkane haben eine Magmakammer von mindestens 1.000 km³ Volumen, deren Inhalt bei einem Ausbruch herausgeschleudert würde.

Pozzuoli und die Phlegräischen Felder mit Namen. Aufnahme von der ISS.Bildquelle NASA via Wikipedia Commons

Pozzuoli und die Phlegräischen Felder mit Namen. Aufnahme von der ISS.
Bildquelle NASA via Wikipedia Commons

Beim letzten großen Ausbruch der Phlegräischen Felder wurden „nur“ 350 km³ Magma und Asche ausgespuckt. Allerdings fanden sich Spuren des Materials in ganz Europa und sogar bis in Zentralrussland. Auch ein aktueller Ausbruch hätte nicht nur verheerende Auswirkungen auf die Millionenmetropole Neapel, sondern Konsequenzen für ganz Europa.

In letzter Zeit beobachten Die Forscher häufigere Beben und eine stärker werdende Aufwölbung des Bodens – der Druck im Untergrund steigt. Allerdings gab es dies bereits mehrfach in den letzten 50 Jahren, ohne dass es zu einem Ausbruch kam. Seit 2005 hebt sich das Gebiet wieder um etwa sieben bis zehn Zentimeter im Jahr. Seit November 2012 ist die Geschwindigkeit deutlich gestiegen. Jetzt hebt sich das Gebiet etwa drei Zentimeter im Monat.

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Kategorie: Nachrichten, Wissenschaft

pdreuw

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Peter Dreuw schreibt gern über technische und naturwissenschaftliche Themen aus dem Tagesgeschehen. Dazu kommt ein großes Interesse an aktuellen Gadgets, vorzugsweise mit einem angebissenen Apfel.

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