Interview mit Todd Wolfe & Band

| 21. April 2013

Mönchengladbach: Beim Live-Event am Airport in Mönchengladbach hatten wir, meine Frau Tanja Dreuw und ich, die Gelegenheit, mit Todd Wolfe und seiner Band, Justine Gardener (Bass) und Roger Voss (Drums),  vor dem Live-Act ein Interview zu führen. Dieses Interview möchten wir hier in Zusammenfassung wiedergeben.

Todd Wolfe & Frajo Krommeich beim Airport-EventBild: Peter Dreuw

Todd Wolfe & Frajo Krommeich beim Airport-Event
Bild: Peter Dreuw

Bekannt von Sheryl Crow

Den meisten dürfte Todd Wolfe durch seine Auftritte mit Sheryl Crow bekannt sein; zumindest kommt diese Info bei fast allen, die man nach Todd Wolfe fragt, sofort. Tatsächlich arbeitete Todd Wolfe von 1991 bis 1998 mit Sheryl Crow, wenn auch nicht ausschließlich. Doch wir wollten mehr wissen.

Drummer Roger Voss und Singer-Songwriter Todd Wolfe kennen sich schon lange. In der Todd Wolfe Band spielt Voss nun seit etwa 4 1/2 Jahren, genauer seit November 2008. Vorher sind sie sich in ihrem Künsterleben immer wieder begegnet. Drummer eigentlich schon von Kindesbeinen an, macht nichts anderes

Bassistin Justine Gardener ist eine Zufallsbekanntschaft:  „We met her at the airport“, sagt Todd Wolfe über die erste, zufällige Begegnung. Sie wurden beim Warten auf einen Anschlussflug auf die junge, graduierte Bass-Musikerin mit dem typischen Instrumentenkoffer aufmerksam und sprachen sie einfach an. Daraus wurde eine spontane Session, die mit der Aufnahme in die Todd Wolfe Band gipfelte.

Bild: Peter Dreuw

Bild: Peter Dreuw

Die Anfänge ganz normal: Beatles, Hendrix, Clapton

Todd sagt, ihn haben als Kind die Beatles stark beeindruckt und letztlich auch beeinflusst. Natürlich träumt man als Jugendlicher davon, einmal berühmt zu werden und als bekannter Rockstar auf der Bühne zu stehen. Er fing im Alter von 14 Jahren an, Gitarre zu spielen. Dabei hatte verschiedene Phasen und war fasziniert von Vorbildern wie Jimi Hendrix, The Cream und Eric Clapton, den er später auch persönlich kennen lernte.

Musik hat ihn davon abgehalten, schlimmere Dummheiten zu begehen. Er stand wie jeder junge Musiker vor der Entscheidung, ob er sich auf „that music thing“ weiter einlassen wolle oder etwas anderes zu machen. Hierbei hat sich von seinem Mentor auf den richtigen Weg bringen lassen. Natürlich träumte er weiter davon, eines Tages ebenfalls wie Hendrix oder Clapton ein weltberühmter Gitarrist zu werden.

Auf die Frage, ob er das nicht auch erreicht hätte, meinte er, er habe einsehen müssen, niemals diese Perfektion zu besitzen. Dennoch wird Todd Wolfe als Singer-Songwriter und weltbekannter Gitarrist in der englischsprachigen Wikipedia geführt.

Nach einigen Garagenband-Erfahrungen startete er verschiedene Band-Projekte, die auch lokale Erfolge in New York und Umgebung einbrachten. Ab den 1988er Jahren spielte er mit Carla Olsen und und auch Mick Taylor. Von dieser Zeit erzählt er gerne, wie man ihm anmerkt. Allerdings spricht er kaum über seine Zeit mit Sheryl Crow, was uns ein wenig verwundert. Auf unsere Frage geht er nicht ein, sondern wechselt das Thema auf seine Motivation.

Todd Wolfe April 2013 in MönchengladbachBild: Peter Dreuw

Todd Wolfe April 2013 in Mönchengladbach
Bild: Peter Dreuw

Motivation: Kunst und Lebenswerk

Todd Wolfe blüht bei dem Thema richtig auf und man glaubt ihm, er lebt für sein Werk, nicht für den Reichtum, den das Musik-Geschäft bieten kann. Über Geld spricht er nicht, deutet nur an, dass der Erfolg ihm die Wahl gibt, zu entscheiden, wie lange man fliegen oder im Zug sitzen muss, oder ob man die unangenehmen Reiseziele auslassen oder zumindest komfortabler gestalten kann.

Er macht sich klar Gedanken über sein Leben und sein Lebenswerk und hofft, der Welt mit seinen Liedern etwas zu geben. Selbst seine Lieder vortragen zu können ist ihm wichtig, aber er freut sich auch, seine Kompositionen von anderen Künstlern zu hören. Dies bedeutet für ihn eine Anerkennung seines Schaffens.

Todd Wolfe möchte noch lange Musik machen, vor allem noch mit vielen anderen Musikern. Die anderen Musiker müssen nicht berühmt sein, sondern genauso Musik-verliebt sein wie er. Ihm ist dieser Austausch sehr wichtig, genauso wichtig ist es ihm,  andere Menschen zu treffen, sich auszutauschen und Stücke (darüber) zu schreiben.

Todd Wolfe in Deutschland, Mönchengladbach

Todd findet die Idee mit dem Airport-Event faszinierend – noch besser wäre es seiner Meinung nach, man könnte direkt vom Flugzeug aus zum Konzert und wieder anschließend direkt mit dem Flieger weiter.  Er ist nicht zum ersten mal in Deutschland und meint, er ist jetzt auf der 13. oder 14. Deutschland-Tournee. Er  liebt es, immer wieder nach Deutschland zu kommen –  augenzwinkernd bemerkt er, das Brot ist gut in Deutschland.

Der Mensch Todd Wolfe

Man trifft einen sehr entspannten und mit sich im Reinen Musiker, der sich gerne Zeit für die Fans oder Leute wie uns nimmt, die neugierige Fragen zum Musiker-Dasein stellen. Ein Mann, der sich schon Gedanken um Vergänglichkeit macht und sich auch schon irgendwie Gedanken um den eigenen Tod gemacht hat.  Realistisch erscheint er, aber auch sehr entspannt. Aber auch seine Band ist entspannt. Sie muss sich nichts beweisen – auch ihren Fans nicht. Man ist überrascht von den spontan ausgesprochenen, tiefgreifenden Gedanken dieses Musikers, aber auch seinem Humor.

Seine Mitspieler sind sympathisch, haben anscheinend den gleichen Rhythmus wie Todd Woolfe. Auch bei Justine Gardener oder Roger Voss ist von Affektiertheit oder Größenwahn überhaupt nichts zu spüren. Wir treffen vollkommen normale Menschen, die hier zusammen gekommen sind, um Musik zu machen, egal mit vielen Zuhörern.

Fazit unsererseits: Eine Band, die man gerne nochmal hören möchte und die es wert ist, kennengelernt zu werden. Wir hätten gerne noch etwas länger mit ihnen gesprochen, leider kam der Pizzabote dazwischen, wie auch Todd Wolfe offensichtlich bedauerte.

 

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Kategorie: Mönchengladbach, Musik & Media, Nachrichten

pdreuw

Über den Autor ()

Peter Dreuw schreibt gern über technische und naturwissenschaftliche Themen aus dem Tagesgeschehen. Dazu kommt ein großes Interesse an aktuellen Gadgets, vorzugsweise mit einem angebissenen Apfel.

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