Google Streetview zeigt Bilder aus Fukushima-Sperrzone

| 28. März 2013

Google verschafft seit Gestern einen Einblick in die Sperrzone rund um Fukushima. Die Streetview-Aufnahmen stammen aus der Kleinstadt Namie-Machi aus der Präfektur Fukushima an der Pazifikküste. In einem Gastbeitrag auf dem Google-Blog erklärt der Bürgermeister der Kleinstadt, Tamotsu Baba, den Einsatz der Streetview-Fahrzeuge.

Mit Einladung des Bürgermeisters

Die Kleinstadt ist auch nach zwei Jahren immer noch auf Grund des Atom-Unfalls im nahe gelegenen Kernkraftwerk Fukushima Sperrgebiet. Aufräummaßnahmen gibt es so gut wie keine. Auf den Streetview-Bildern sieht man eine verlassene Stadt, in der einzelne Gebäude durch das Erdbeben eingestürzt sind. Schäden der Flutwelle sieht man im Umland, wo sogar einzelne Schiffe gestrandet sind. Nun war es möglich, die verlassene Kleinstadt mit Streetview-Fahrzeugen zu dokumentieren. Die Aufnahmen sind in Streetview ab sofort sichtbar.



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Zu nah am Reaktor

Die Kleinstadt Namie-Machi liegt rund 10 Kilometer Luftlinie vom havarierten Reaktor in Fukushima Dai-Ichi entfernt. Damit war sie bereits bei der ersten Evakuierung im 20-Kilometer-Radius betroffen. Ferner liegt sie im Nord-Westen vom Reaktor – eine Richtung, in der der Wind zum Zeitpunkt der Kernschmelze unter anderem geweht hat.  Zum Zeitpunkt der Katastrophe zählte die Stadt rund 20.000 Einwohner.

Erinnerungen für die Zukunft

Parallel zu den aktuellen Streetview-Aufnahmen hat Google die Website „Memories for the Future“ ins Leben gerufen, wo Bilder vor und nach der Katastrophe nebeneinander gestellt werden.  Mit diesen Aktionen hofft der Bürbermeister mit Hilfe von Google, die Erinnerungen an die schwerste Katastrophe mit Erdbeben, Tsunami und atomarem Super-GAU wach und lebendig zu halten.

Mit diesen noch seltenen Bildern gibt Google Streetview Betroffenen aber auch Interessierten auf der ganzen Welt die Gelegenheit, sich virtuell vor Ort zu informieren.

Kommentar: Bilder als Weckruf

Gleichzeitig sollten diese Bilder auch wach rütteln. Überall auf der Welt nimmt man die Aufräumarbeiten in der Region wohl wahr. Das jedoch ein riesiges Gebiet existiert, in der die Zeit still steht, in der faktisch nichts passiert, in der Menschen gelebt haben, das jetzt völlig verlassen ist, das wird ausgeblendet.

Mit diesem Projekt erhält der Bürgermeister von Namie-Machi eine Plattform, für seine Stadt Aufmerksamkeit zu erlangen. Auch die ehemaligen Einwohner der Kleinstadt haben ein Recht auf ihre Heimat. Gleichzeitig muss das Schicksal dieser Menschen ein weiteres Mahnmal sein, achtsam mit der Nuklearenergie umzugehen.

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Kategorie: Aus aller Welt, Internet, Nachrichten

pdreuw

Über den Autor ()

Peter Dreuw schreibt gern über technische und naturwissenschaftliche Themen aus dem Tagesgeschehen. Dazu kommt ein großes Interesse an aktuellen Gadgets, vorzugsweise mit einem angebissenen Apfel.

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