Forscher kommen möglicher Erklärung für Nahtoderfahrungen auf die Spur
Anhand eines Tierversuches mit neun Ratten kamen amerikanische Forscher der University of Michigan in Ann Arbor einer möglichen Erklärung für Nahtoderlebnisse auf die Spur.Hirn kurz nach Herzstillstand hyperaktiv
Die Forscher verglichen die Hirnaktivitäten der Tiere im Wachzustand, unter Narkose sowie kurz nach dem Herzstillstand. Bei den Probanden zeigte sich eine ungewöhnliche, sehr hohe Gehirnaktivität in den ersten 30 Sekunden nach Eintreten des Herzstillstandes.
Diese Beobachtung widerspricht der bisherigen Annahme, dass das Gehirn beim Sterben langsam seinen Dienst einstellt.
Die Forscher verglichen die Beobachtung mit einem Motor, der unter Last langsamer dreht als im Leerlauf. Dadurch, dass durch den Tod das Gehirn praktisch von allen Sinneseindrücken abgeschnitten werde, arbeite es quasi im Leerlauf, was die Messwerte höchster Aktivität erklären könnte.
Diese Hyperaktivität bietet eine mögliche Erklärung für Nahtoderlebnisse, über die etwa jeder fünfte Herzinfarkt-Patient nach erfolgreicher Reanimation berichtet. Hierbei berichten Betroffene von einem Schwebezustand über dem eigenem Körper, ein Tunnel mit einem hellen Licht oder auch, das eigene Leben in Art eines rasend schnellen Filmes noch einmal ablaufen zu sehen.
Zuordnung unklar
Allerdings streiten sich die Forscher darüber, ob denn diese nun beobachtete Aktivität überhaupt im Sinne einer geordneten Funktion zu sehen ist, oder nicht.
Auch diese mögliche Erklärung liefert letztlich nicht die Gewissheit, ob die Nahtoderfahrungen einen Blick auf das Jenseits bieten oder nur durch biochemische Prozesse im Gehirn ausgelöst werden.
Kommentar
Alle Weltreligionen befassen sich letztlich auch mit dem Tod und dem, was danach kommt. Die Mehrheit der Religionen verspricht hier ein neues, besseres Leben in einem Paradies, andere, wie etwa der Buddhismus berichtet von der Wiedergeburt in einem neuen Leben (auf der Erde). Sie alle bieten jedoch eine Erklärung für Nahtoderlebnisse, die nicht ohne weiteres naturwissenschaftlich erwiesen werden können – zumindest nicht, solange die Naturwissenschaft sich auf das Erfassen von physikalischen, chemischen und biologischen Vorgängen beschränkt. Eine vom Grundsatz her atheistische Sicht wird auch nur atheistische Fakten produzieren.
Daher vermute ich, dass die Wissenschaft noch einige Ratten und andere Tiere töten wird, ohne diesem Mysterium ernsthaft auf die Spur zu kommen. Ob wir diese Forschung wirklich brauchen, wage ich zu bezweifeln. Das Ergebnis dürfte nichts an unserem Leben verbessern oder verändern. Lediglich die Wissenschaft als Religionsersatz hätte damit eine Lücke in der eigenen Philosophie geschlossen.
Letztlich werden wir aber alle die Erfahrung des Todes selbst machen – und diese wohl nicht mitteilen können. Glaubt man den Buddhisten, so wurde uns diese Erfahrung bereits seit rund 2500 Jahren immer und immer wieder mitgeteilt.
Kategorie: Gesundheit, Nachrichten, Wissenschaft