FAQ: CompactFlash Karten am IDE Port

| 23. November 2008

In verschiedenen Online-Shops werden Adapter-Karten bzw. Adapter angeboten, die es ermöglichen, CompactFlash-Speicherkarten direkt am IDE-(PATA)-Anschluss oder sogar an einem SATA-Anschluss zu betreiben.

Bild von MOS6502 (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons

Bild von MOS6502 (Eigenes Werk)
[Public domain], via Wikimedia Commons

Zu diesen Karten werden uns immer wieder drei wesentliche Fragen gestellt:

  1. Funktionieren diese Adapter auch mit meiner XXX-Ultra-Turbo-Superschnell-CF-Karte?
  2. Bremsen die Adapter meine Karte?
  3. Das mit dem Booten funktioniert nicht, ist der Adapter defekt?

Diese Fragen möchten wir gerne im Rahmen dieses Artikels beantworten. Zunächst möchte ich aber kurz ein paar Grundinformationen vorweg schicken:

Compact Flash (CF) Karten haben bereits einen IDE-Anschluss „eingebaut“. Das bedeutet, das Adapter von CF auf PATA/IDE praktisch nur für die mechanische und elektrische Verbindung sowie für die Bereitstellung der Versorgungsspannung benötigt werden. Daher sind die PATA-Adapter sehr robust und preiswert. SATA-Adapter bestehen neben dieser mechanisch-elektrischen Komponente noch aus einem Adapterchip SATA-auf-PATA, was den höheren Preis erklärt.

Zu den Fragen:

  1. Funktionieren diese Adapter auch mit meiner XXX-Ultra-Turbo-Superschnell-CF-Karte?
    Ja, der Adapter, insbesondere der PATA-CF-Adapter hat darauf keinen Einfluss. Hier kommt es ausschließlich auf das Zusammenspiel Ihres IDE-Controllers bzw. Hauptplatine mit der CF-Karte an. Beim SATA-CF-Adapter sind uns keine Unverträglichkeiten bekannt.
  2. Bremsen die Adapter meine Karte?
    Beim PATA-CF-Adapter kann das verneint werden. Dieser hat keine aktiven Komponenten, weshalb er keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit hat. Mit den CF-Karten und Chipsätzen der letzten Jahre sind aber keine Probleme zu erwarten. Der SATA-CF-Adapter muss noch von PATA auf SATA sorgen. diese sorgt für eine nicht wahrnehmbare, minimale Verzögerung, die in der Praxis keine Rolle spielt. Da die CF-Karte aber intern immer mit ihrem PATA/IDE-Interface arbeitet, ist generell ein SATA-Adapter nicht schneller als der PATA-CF-Adapter.
  3. Das mit dem Booten funktioniert nicht, ist der Adapter defekt?
    Bei allen uns bekannten Fällen lag dies an etwas anderem. Die üblicherweise in Digitalkameras eingesetzten CF-Karten sind in der Regel wie eine Diskette formatiert, d.h. auf die CF-Karte ist einfach direkt das Dateisystem geschrieben. Das BIOS des Computers erwartet aber zumeist am IDE-Port (egal ob SATA oder PATA) eine Festplatte mit Partionstabelle und einer sogenannten „aktivierten“ also als startbar markierten Partition. Die CF-Karte ist für das BIOS nicht von einer festplatte zu unterscheiden. Um von einer CF-Karte booten zu können, muss man also auf diese eine Partitionstabelle schreiben, eine Partition als aktiv markieren und diese formatieren. Auf diese kann man dann das Betriebssystem installieren. Wenn man die CF-Karte „leer“ montiert und dann auf dem Rechner die Betriebssysteminstallation ausführt, wird das in aller regel automatisch richtig gemacht. Das Problem entsteht meistens nur, wenn wenn die Karte auf einem anderen Rechner vorbereitet wird.

 

Der Artikel wurde ursprünglich auf dem Blog meines ehemaligen Arbeitgebers veröffentlicht und ist jetzt hierher umgezogen. Zu Archivierungszwecken und um ihn korrekt einordnen zu können, wird er mit dem Datum er ursprünglichen Publikation hier abgelegt. Auf dem ursprünglichen Blog ist er nicht mehr verfügbar. Video und Artikelbild wurden erst jetzt zugefügt.

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Kategorie: Hardware

pdreuw

Über den Autor ()

Peter Dreuw schreibt gern über technische und naturwissenschaftliche Themen aus dem Tagesgeschehen. Dazu kommt ein großes Interesse an aktuellen Gadgets, vorzugsweise mit einem angebissenen Apfel.

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