Facebook-Fallen mit angeblich verlosten Smartphones und iPads
Ein neuer Trick grassiert auf den sozialen Netzen, vor allem auf Facebook. Fanseiten bitten um Likes und Shares. Sie verlosen angeblich im Gegenzug unter den neuen Fans zurückgegebene oder unverkäufliche Top-Ware namhafter Hersteller wie Samsung oder Apple.
Geworben wird mit einem Foto von der hochbegehrten Ware und der Bitte, dieses mit „Gefällt mir“ anzuklicken und zu teilen. Ferner soll man zur Teilnahme an der Verlosung einen Kommentar hinterlassen, ob man das Gerät in schwarz oder weiß haben möchte.
Worum geht es bei solchen Aktionen?
Solche Aktionen können unterschiedliche Gründe haben. Sicher dürfte aber sein, dass hier nicht die Hersteller wie Apple oder Samsung dahinter stecken.
Hätten diese tatsächlich Waren mit angestoßenen Kartonagen, würden diese einfach neu verpackt oder alternativ in einer mit großem Presserummel begleiteten Aktion an Wohltätigkeitsorganisationen, Schulen etc. gespendet. Eine Verlosung auf Facebook bringt den Herstellern gar nichts, da so kein Werbeeffekt für sie auftritt. Was ist also der Sinn solcher Aktionen?
Zum einen muss man wissen, dass Facebook-Fanseiten mit vielen „Likes“ und „Shares“ einen gewissen Marktwert haben. Seiten mit mehreren Tausend Likes aus diesem Umfeld finden sich leicht auf Facebook. Diese werden ggf. ahnungslosen Unternehmen zum Kauf angeboten, oder man versucht, Unternehmen dazu zu bringen, auf diesen Seiten Werbung zu schalten. Da es sich aber nicht um echte Fans handelt, sondern um „erkaufte“ oder vielleicht „erschwindelte“ Likes, hat diese Werbung bzw. Fanseite keinen echten nutzen.
Eine andere Variante findet man auch: Hier wird der Facebook-User nicht nur zu Likes und Shares aufgefordert, sondern auch dazu verleitet, eine bestimmte Seite im Internet zu besuchen und diese ggf. auch nochmals mit einem „Gefällt mir“ zu bedenken. Das Ziel dieser Internetseiten wird meist durch einen Link-Shortener verschleiert.
Bei den Internet-Seiten können nun verschiedenen Variationen auftreten: Zum einen erhält die Seite im Bereich Suchmaschinen-Optimierung auch einen besseren Wert durch die vielen eingehenden Facebook-Likes. Zum anderen könnte es sein, dass hier jemand der Zielseite Traffic verkauft hat und diesen sich kostenlos per Facebook besorgt. Auch könnte so einfach nur die Werbung auf der Seite gepusht werden.
Virenschleuder?
Weiter ist es möglich, dass die Zielseite von Anfang an oder auch erst später zum verbreiten von Computerviren, Trojanern und anderem verwendet wird.
Der Stern weist darauf hin, dass diese Methoden zumindest gegen die Facebook-Richtlinien verstößt. Das Online.Magazin heute.at geht bei der Bewertung dieser Aktivitäten sogar soweit und spricht von Betrug. Wir gehen nicht soweit, allen diesen Anbietern betrug zu unterstellen. Aber es werden in aller Regel fragwürdige Aktivitäten sein, die mit solchen Methoden gepusht werden.
Auch im Internet gilt: Es gibt nichts umsonst; auch kein iPad mit angestoßenem Karton.
Kategorie: Internet, Nachrichten, Smartphones, Tablet-PC-Systeme