DSL-Drosselung: Auch für Alt-Kunden durch die Hintertüre?
![Deutsche TelekomBild von Tbachner (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons](https://dieerklaerung.de/wp-content/uploads/2013/04/Telekom_T-300x288.jpg)
Deutsche Telekom
Bild von Tbachner (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
Durch die Hintertüre alle DSL-Nutzer gedrosselt
Führt man diese Information mit dem Hinweis zusammen, dass die Deutsche Telekom das klassische Telefonnetz in den nächsten Jahren vollständig auf IP-Technologie umstellen möchte, wird schnell klar: Mit dem Ausstieg auf der alten, vermittelten Leitungstechnik und der Nutzung von IP-/VoIP-Technologie, genannt „All-IP“, wird jeder Anschluss per Vertragswechsel zu einem Neu-Anschluss – zumindest in dieser Lesart. Damit würde die Telekom bis 2018 durch die Hintertüre letztlich doch 100% ihrer Kunden in die Drossel zwingen. Dies bestätigte die Telekom bereits gegenüber „Die Welt“.
Auch andere Anbieter betroffen
Durch den Medienrummel um #Drosselkom wird öffentlich aufgedeckt, dass auch andere Anbieter in ihren Verträgen teilweise diese Verlangsamung installiert haben. So findet sich im oben zitierten Focus-Artikel der Hinweis, dass auch Kabel Deutschland eine solche Drossel in dem Vertragswerk eingebunden hat – allerdings erst bei einem Verbrauch von 60 Gigabyte Volumen am Tag – nicht 75 Gigabyte im Monat wie bei der Deutschen Telekom.
Golem.de berichtete, dass auch 1&1 eine Drosselung bei einem speziellen DSL-Tarif aus 2010 eingebaut hat. Diese ist aber nicht neu und die Geschwindigkeit wird nach 100 Gigabyte auf 1024 kBit/s gesenkt – mithin bleibt der DSL-Anschluss in einer noch nutzbaren Geschwindigkeit. Ferner kommt hinzu, dass 1&1 diesen Tarif günstiger als die ungedrosselten angeboten hat und nicht nachträglich eine Drossel eingebaut hat. 1&1 twitterte dazu
Aufgrund der zahlreichen Anfragen: 1&1 plant keine Drosselung bei den DSL-Angeboten. Wir bieten aber schon seit 2010 mit der… (1/2)
— 1&1 Internet AG (@1und1) 23. April 2013
…mit der Surf&Phone Special einen günstigen Tarif an, bei dem die Bandbreite ab 100 GB Verbrauch auf 1024 KBit/s begrenzt wird. /am (2/2)
— 1&1 Internet AG (@1und1) 23. April 2013
Das Tochterunternehmen der Telekom, Congstar, plant ebenfalls keine DSL-Drosselung einzuführen, wie wir bereits berichteten.
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Kategorie: Internet, Nachrichten, Technik
Es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn kein anderer Anbieter so vorgegangen werden. Vermutlich werden die nächsten Anbieter über kurz oder lang genauso reagieren.