Angeblich tödlicher Strom-Unfall mit einem Apple iPhone 5 in China
Aus einem Bericht der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua von heute geht hervor, dass es anscheinend mit einem iPhone 5 letzte Woche Donnerstag einen tödlichen Stromunfall gegeben haben soll. Eine 23 Jahre alte Stewardess soll einen Anruf mit ihrem iPhone angenommen haben, während es geladen wurde. Einen ähnlichen Bericht findet man auch auf German.china.org.cn.Polizei kann iPhone-Fehler nicht bestätigen
Allerdings konnte die örtliche Polizei nicht bestätigen, dass das iPhone für den Stromschlag ursächlich war.
Dennoch untersucht Apple den Vorfall. Laut Agenturbericht nutzte das Opfer den zusammen mit dem Apple iPhone in einem Apple Store erworbenen Ladestecker.
Laut Agenturbericht sorgte dieser Vorfall für Skepsis bezüglich der Qualität der Apple Smartphones. Auch ist der Agenturbericht mit Fotos des Opfers angereichert und es wird darauf hingewiesen, dass das Opfer bald heiraten wollte.
Die Schwester soll die Informationen auch auf Twitter verbreitet haben und vor der Nutzung von Ladegerät und gleichzeitigem Telefonieren eindringlich warnen. Allerdings soll sie sich laut einem Bericht auf giga.de nicht sicher gewesen sein, ob es ein iPhone 5 oder ein iPhone 4S gewesen sein soll. Auch bleibt letztlich zu klären, ob das Opfer denn wirklich den originalen Apple-Ladeadapter verwendet hat oder doch einen möglicherweise minderwertigen Nachbau.
Gerät der Schutzklasse II
Der originale Ladeadapter wird dem in Deutschland von Apple eingesetzten recht ähnlich sein, da China wie Hong Kong und Thailand 220 Volt Netzspannung (Europa: 230 V) bei 50 Hertz nutzt.
Bei einem in Deutschland üblichen Steckernetzteil handelt es sich um ein Gerät der Schutzklasse II – hier ist eine verstärkte oder doppelte Isolation zwischen Netzspannung und allen leitenden Teilen vorhanden sein. Ein Berührungsstrom darf in Deutschland nach VDE maximal 0,25 mA betragen – dies ist spürbar, aber harmlos. Ein tödlicher Stromunfall tritt normalerweise nicht unter einem Strom von 40 mA auf, also dem 160-fachen des maximal erlaubten.
Auch findet man am USB-Ausgang des europäischen Ladegerätes maximal Spannungen von ca. 5V Gleichspannung (DC). Spannungen unter 50V Wechselspannung oder 120V Gleichspannung gelten gemeinhin als ungefährlich. Die meisten Menschen können Spannungen unter 36 Volt Wechselspannung nicht an der Haut wahrnehmen.
Gerät defekt?
Daher kann man davon ausgehen, dass – wenn das in Europa eingesetzte Netzteil dem in China genutzten entspricht, eine gefährlicher Stromunfall nur bei einem defekten Gerät auftreten kann oder das eben andere Umstände zu diesem tragischen Unfall geführt haben.
Bemerkenswerterweise berichtete das Computermagazin c´t bereits im September 2011 über eine spürbare Berührungsspannung – sogar bei Berührung des Glases des iPhones.
Auch dieser tragische Unfall zeigt leider, dass zumindest ein Defekt eines elektrischen Gerätes ernsthafte Konsequenzen haben kann. Daher sind in der EU und in Deutschland weitgehende Sicherheitsbestimmungen vor Markteinführung einzuhalten. Ferner sind zumindest Unternehmen verpflichtet, regelmäßig alle elektrischen Betriebsmittel von Fachkräften prüfen zu lassen. Diese Prüfung etwa nach BGV-A3 schließt auch Messungen ein, bei denen zu hohe Berührungsspannungen oder -ströme entdeckt werden können.
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